Sonntag, 6. März 2016

Buchreview "The dead: Todeskälte" A. Millard

Adam Millard. Die Welt ging zu Grunde. Nicht mit einem lauten Knall, wie es von Theoretikern vorhergesagt wurde, sondern mit einem Stöhnen. Schuld war keine Maya-Prophezeiung, kein Alienangriff, kein Terroranschlag und kein Supervulkanausbruch, sondern ein Virus. Ein tödlicher Virus. In den Trümmern der alten Welt findet sich eine kleine Truppe zusammen, um zu überleben.
Verbarrikadiert in einem Militärstützpunkt, den man nur selten verlassen muss, um nach Nahrungsmitteln oder Medikamenten Ausschau zu halten. Shane Bridge war bis vor kurzem Häftling in einem Hochsicherheitsgefängnis. Doch nach seiner Flucht wird für ihn die Monotonie des Alltags unerträglich. Also verlässt er das sichere Gelände und begibt sich auf die Suche nach seiner Familie.
Der Tod lauert überall. Und es sind nicht nur die fleischfressenden Horden, um die sich Shane Sorgen machen muss. Die Kälte hat eingesetzt.


Shane ist frei und unterwegs, um seine Frau und seine Tochter zu suchen. Als Begleiter hat er nur Jared, Marla und Terry. Sie haben Victor und seiner Truppe sowie anderen Überlebenden nicht nur den Rücken gekehrt, sie sind auch noch in einem Jeep abgehauen, den der Anführer für sich beansprucht hatte, wovon er den restlichen selbstverständlich nichts erzählt. Dann macht er sich mit dem Hubschrauber auf, um die Deserteure zufinden. Unterdessen machen die Entflohenen Bekanntschaft mit den Untoten und verlieren auch Mitreisende. Nun sind sie von drei Gefahren umgeben: Den Zombies, der Kälte und dem sie jagenden Captain Victor. Nirgends sind sie wirklich sicher, werden immer weitergetrieben - auch von Shane, der nichts Anderes im Sinn hat, als seine Familie zu finden.

"The dead: Todeskälte" ist so ein typischer Mittelteil einer Trilogie. War das Knast-Setting im ersten Buch noch temporeich und unterhaltsam, lässt der zweite Teil etwas zu wünschen übrig. Hier werden eher die Protagonisten positioniert, um dann im finalen dritten Teil vermutlich wieder in mehr Rasanz zu Werke zu gehen. Hier jedenfalls gibt es auch einige emotionale und tragische Momente für die Hauptfiguren, die ihnen zumeist bei Begegnungen mit den Zombies widerfahren. Ansonsten ist nicht wirklich viel Neues geboten. Ist aber auch schwer bei der Flut an Zombie-Geschichten - ob nun auf Papier bzw. eReader oder im Film und TV. Das Thema ist wie seine Gestalten nicht totzukriegen. Flottere Abwechslung und neue Impulse gab es zuletzt bei Jeremy Robinson und seinem "Xom-Bi", was jetzt aber nicht  heißt, dass das vorliegende Buch ein absoluter Langweiler ist. Auf allzu ausführliche Charakterzeichnung wird verzichtet und dafür auf Konfrontationen innerhalb der Gruppen gesetzt und der blutige Kampf gegen die Untoten bleibt im Vordergrund. Also keine ewiges Genörgle und Palavern wie in "The walking dead", wo mir die eine oder andere Staffel aufgrund der Aufarbeitung der Probleme innerhalb der Gruppe viel zu wenig Tempo aufzubieten hatte. Und die Bücher von Kirkman und seinem Co-Autor sind noch schlimmer, platter und langweiliger. Verglichen mit denen sind die beiden bisher erschienen Bücher von Adam Millard echte Highlights, in denen es auch irgendwelche tyrannischen Despoten gibt, Feiglinge, Kämpfer und harte Hunde, die aber entschieden rasanter sind und sich doch einigermaßen zügig lesen lassen. Nimmt man das Buch "The dead: Todeskälte" allein zum Maßstab, gibt es sicher einige bessere Bücher zu diesem Thema, auch weil sich hier hin und wieder Logiklöcher eingeschlichen haben. Nix wirklich Dramatisches, aber sie sind halt vorhanden. Es gibt die eine oder andere recht blutige Szene, aber es sind keine Entgleisungen in Richtung überbordender Gewalt enthalten. Kein extremer Horrorschinken, aber auch kein Buch zum Entsorgen. Kann man sich kaufen und wird akzeptabel unterhalten, aber eine Pflichtanschaffung ist es auch nicht geworden. Dafür ist es zu sehr Mittelmaß.

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